Dokumentation Kongress christlicher Führungskräfte 2013
Hier werden Video-Aufnahmen und Unterlagen von Vorträgen und Workshops des Kongresses christlicher Führungskräfte 2013 zur Ansicht und Download bereitgestellt.
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Restexemplare des Tagungsbandes 2013 können angefordert werden.
Bei Fragen stehen wir unter info@wertevollfuehren.at zur Verfügung.
The Economics of Good and Evil
Dr. Tomáš Sedláček
Die aktuelle Lage unserer Wirtschaftskrise wird derzeit stark unterschätzt. Das Problem liegt aber nicht bei etwas vergleichsweise Einfachem wie der Wirtschaft eines einzelnen Landes, sondern im gesamten Wirtschaftssystem des kapitalistischen Wachstumsmarktes. Wachstum ist nicht das Ergebnis dieses Systems, sondern eine Bedingung. Aufgrund dieses bedauerlichen Konzepts werden die Wachstumsraten unserer Volkswirtschaften mit jedweden Mitteln gesteigert, welches wiederum ihre Stabilität gefährdet.
Dr. Sedláček behandelt folgende Themen:
- Depression / Manische Depression: Unsere Volkswirtschaft wird als depressiv falsch diagnostiziert, obwohl sie eigentlich manisch depressiv ist
- Wirtschaftspolitik – Schulden – Wirtschaftswachstum
- Wirtschaftliche Zeitreisen: Zinssätze werden als monetäre Zeitreisen benutzt
- „Die Reale Welt“: Europa sieht Griechenland hinterherlaufen. In Wirklichkeit jedoch schreitet Griechenland vorneweg und das restliche Europa wird bald in dieselbe Bankrottfalle tappen
PDF-Datei: Tomáš Sedláček The Economics of Good and Evil (englisch)
„simplify für Christenmenschen“ – Wohin wir spirituell wachsen werden
Werner Tiki Küstenmacher
„Mit diesem Gott kann ich nichts mehr anfangen.“ So denken immer mehr Menschen. Aber das muss nicht unbedingt Un glaube sein. Möglicherweise ist dieser schroff klingende Satz nur ein Zeichen dafür, dass sich das eigene Bewusstsein weiterentwickelt hat.
Glauben halten die meisten Menschen für etwas Unveränderliches. Aber er entwickelt sich weiter. Das tat er im Leben eines jeden von uns. Wir haben alle zu einem bestimmten Zeitpunkt unseren kindlichen Glauben an Weihnachtsmann und Osterhasen verlassen. Auch das Gottesbild in der Bibel enthält mehrere klar erkennbare Entwicklungsstufen, durchaus vergleichbar mit den Updates eines Computerprogramms. Werner Tiki Küstenmacher stellt in seinem Vortrag Gott 9.0 vor, ein faszinierendes Modell, mit dem sich viele unlösbar erscheinende aktuelle Probleme in Politik, Gesellschaft und Kirche verblüffend einfach erklären lassen. Es beruht auf der spiraldynamics Theorie des amerikanischen Soziopsychologen Clare Graves, der bisher neun Entwicklungsstufen gefunden hat (worauf der Titel Gott 9.0 anspielt), und der integralen Philosophie von Ken Wilber. Gott 9.0 vermittelt eine positive Zukunftsvision, in der Werte neu mit Inhalten gefüllt werden. Gott 9.0 zeigt, dass gläubige Menschen in den kommenden Jahrzehnten die entscheiden den Motoren für eine gute Entwicklung sein können – wenn sie sich mutig entfalten und nicht ängstlich nach hinten orientieren.
PDF-Datei: Werner Tiki Küstenmacher - Du hast es in der Hand
Mit Werten Verantwortung übernehmen
Bischof Hon.-Prof. Dr. Michael Bünker
Ökonomie und Ökumene teilen sich dieselbe Wurzel: Oikos, das Haus. Das globale Haus mit seinen verschiedenen Wohnungen braucht eine „Hausordnung“, die es allen Bewohnerinnen und Bewohnern ermöglicht, ein würdiges und gedeihliches Leben zu führen.
Die andauernde Finanzmarkt und Bankenkrise hat eine Wirtschaftskrise bewirkt, die die Frage aufwirft, ob die heutige Ökonomie noch auf der Grundlage dieser „Hausordnung“ agiert. Christliche Wirtschaftsethik fragt nach den gesellschaftlichpolitischen Rahmenbedingungen ebenso wie nach der persönlichen Verantwortung.
Unternehmen und die, welche unternehmerische Entscheidungen fällen, haben Spielräume des Handelns. Auf welchen Werten beruhen ihre Entscheidungen? Welche Anreize schaffen die gegebenen Rahmenbedingungen? Nur wenn solche Spielräume vorhanden sind, braucht es Wirtschaftsethik.
Kirchen bringen sich mit ihrem Menschenbild und ihren Wertevorstellungen für das globale Zusammenleben in die Diskussion ein. In kritischer Auseinandersetzung stärken sie eine Wirtschaft, die dem Leben dient und fordern – bis hin zur Umkehr von falschen Wegen – Verantwortung für ökonomisches Handeln ein.
„Starke Mitarbeiter durch werteorientierte Führung“
Sr. Basina Kloos FBMVA
In dem Workshop, der von Sr. M. Basina Kloos, Waldbreitbacher Franziskanerin und Vorsitzende des Vorstandes der Marienhaus Stiftung Neuwied/Deutschland, geleitet wird, wird der Fokus auf zwei interessante Fragestellungen geworfen: Wie kann es mir als Unternehmen gelingen, starke Mitarbeiter zu bekommen bzw. sie dahin zu entwickeln und welche Werte in der Führungsarbeit sind dabei elementar und hilfreich?
Christliche Unternehmen haben einen großen Vorteil: Ihre traditionelle Wertebasis. Das, was andere Unternehmen erst mühsam (und kostspielig) entwickeln müssen, das wird konfessionellen Trägern quasi bereits in die Wiege gelegt. Doch kann man mit Hilfe der Botschaft Jesu Christi heute noch erfolgreich ein Unternehmen leiten? Oder können Ordensgründer nachfolgenden Generationen auch heute noch Vorbild sein, das sie motiviert, charismatisch zu führen und sich zu engagieren? Die Herausforderung unserer Zeit besteht drin, Werteorientierung, Professionalität und Effizienz in eine gute und erfolgreiche Balance zu bringen.
PDF-Datei: WS Sr. Basina Kloos - Starke Mitarbeiter durch werteorientierte Führung
„Manager im Spannungsfeld von ökonomischen Zwängen und werteorientierter Führung”
Univ.-Prof. DDDr. Clemens Sedmak
Der Workshop arbeitet mit Beispielen und geht schmerzhaften und schwierigen Situationen nach, in denen sich die Frage nach guten Kompromissen und wohlerwogenen Urteilen stellt. Was sind eigentlich ökonomische Zwänge? Und was heißt Führen in solchen Situationen? Was ist damals am Mount Everest schief gelaufen oder in Teneriffa? Welchen Spielraum können wir der menschlichen Redlichkeit zur Verfügung stellen? Sind wir alle auf das Maß des Mittelmäßigen auch in moralischer Hinsicht verdammt – gibt es Wege aus dieser „Durchschnittsfalle“?
„Wirtschaft im Wertewandel: Modetrend oder Beginn einer neuen Wirtschaftsordnung?“
Workshopleiter - Feedback
Workshops
Soziale Verantwortung ist auch Privatsache
Starke Mitarbeit durch werteorientierter Führung
PDF-Datei: WS Sr. Basina Kloos - Starke Mitarbeiter durch werteorientierte Führung
Scheitern mit Erfolg - warum gelebte Werte aus der Krise führen
Genossenschaften - gelebte Werte
Manager/innen im Spannungsfeld von ökonomischen Zwängen und werteorientierter Führung
Ethik und Werte: wissen wir wovon wir reden?
Univ.-Prof. DDDr. Clemens Sedmak
Angenommen, wir wären tatsächlich, wie es im Evangelium heißt, aufgefordert, Rechenschaft über jedes überflüssige Wort abzulegen (Mt 12,36)? Wie oft haben wir gedankenlos von „Werten“ und „Ethik“ gesprochen? Gibt es das von Harry Frankfurt monierte Problem von „bullshit“ auch in diesem Bereich? Was heißt es, über Werte zu „schwefeln“, wie Wittgenstein dies einmal genannt hat. Wer macht das schon? Wann und warum? Und viel wichtiger: Wie sieht eine Alternative aus? Was haben Renate Welshs „Wörterputzer“ mit dem Thema zu tun?
Vorsichtig verfolgt der Vortrag das ehrgeizige Ziel, dabei auch über Grundfragen von Wirtschaft nachzudenken – gibt es neben einer Ökonomie von Gut und Böse auch eine Ökonomie von Wahr und Falsch oder von Echt und Unecht? Wissen wir, wovon wir reden, wenn wir uns fragen, ob wir wissen, wovon wir reden?
„Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser“
P. Klaus Mertes SJ
Vertrauen ist keineswegs ein irrationaler Akt. Vielmehr gibt es gute Gründe Vertrauen hoch zu schätzen und ihm auch einen angemessenen Platz bei der Führung eines Unternehmens einzuräumen, manchmal auch gegen naheliegende Kontrollimpulse. ...mehr
Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, dass eine Führung nicht nur Vertrauen von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verlangt und erwartet, sondern Vertrauen vorgängig in die Mitarbeiterschaft investiert wird. In asymmetrischen Beziehungen wie Eltern-Kind, Lehrer/innen-Schüler/innen aber auch Arbeitgeber/innen-Arbeitnehmer/innen gilt hier also folgendes Gesetz: Vertrauen von unten nach oben setzt Vertrauen von oben nach unten voraus.
PDF-Datei: Klaus Mertes - Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser